Momentaufnahmen 

Hier findest du Einblicke und persönliche Berichte aus unserem Leben zwischen NF2, Instagram, Öffentlichkeitsarbeit und normalem, langweiligem Leben. 
Wir hoffen, du kannst zwischendurch lachen, mitfiebern, gemeinsam mit uns kämpfen und dich virtuell zu uns verbunden fühlen. Irgendwie ist es bei uns immer turbulent, ohne können wir irgendwie nicht. Häufig gleicht es einer Achterbahnfahrt mit eintausend Loopings. Also schnall dich an und viel Spaß beim Abtauchen. 

Der Weg zu neuen Höhen: Mein Flug nach Barcelona 

  

Monatelang war die Frage in meinem Kopf präsent: Kann ich noch mit dem Flugzeug verreisen? Diese Gedanken ließen mich nicht los. Ich grübeltete, analysierte und durchspielte alle möglichen Szenarien, die eintreten könnten. Doch irgendwann wurde mir klar: Ich muss es einfach versuchen, um herauszufinden, ob mein Kopf das mitmacht.

Die Angst war erdrückend. Die Ungewissheit verschwand nicht, egal, wie ich den Blickwinkel änderte. Was, wenn ich über den Wolken von unerträglichen Kopfschmerzen überrascht werde? Was, wenn der Hirndruck durch den Flug ausgelöst wird und meine Situation sich dramatisch verschlechtert? Was, wenn ich ohnmächtig werde oder eine Panikattacke bekomme, weil ich das Flugzeug nicht verlassen kann? Zu viele „Was-wenn“-Fragen schwirrten in meinem Kopf und machten mich nervös.

Ich erinnere mich an die Theorie, die besagt, dass Angst mit jedem kleinen Erfolgserlebnis schwindet. Personen, die mir nahestehen, waren der Meinung, dass ich es probieren muss, um Gewissheit zu bekommen. Das Go der Ärzte hatte ich schließlich in der Tasche. Also wurde auf die Buchbestätigung gedrückt - nach Barcelona. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, doch ich wusste, dass es ein kleiner, aber wichtiger Schritt war. Die Reise war nicht allzu lang, und ich würde sie mit meiner Mutter antreten, die fließend Spanisch spricht. So konnte ich sicher sein, dass die Sprachbarriere im Notfall nicht noch mehr Stress verursachen würde.

Ich bereitete mich akribisch vor und packte alles, was ich brauchen könnte: Medikamente von A bis Z für den Fall der Fälle. Eine spezielle Atemtechnik, die mir ein Arzt empfohlen hatte, trainierte ich ein. Eine Woche vor dem Flug begann ich, Nasenspray zu nutzen, um sicherzustellen, dass meine Nebenhöhlen frei bleiben.

Einen Abend vor Abflug war ich selber noch fest davon überzeugt, nicht ins Flugzeug zu steigen. Die Panik würde es nicht zulassen, dachte ich. Da der Flug mitten in der Nacht ging und ich mich zu dem Zeitpunkt noch in einem anderen Universum befand, lief diese Szene parallel  an mir vorbei. Plötzlich war ich gelandet und angekommen – ohne Kopfschmerzen. Als ich dort landete, fühlte es sich heilend an. Es war nicht nur ein Flug; es war eine Rückkehr zu mir selbst, nach all dem, was ich überstanden hatte.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass wir oft stärker sind, als wir glauben. Mit jedem Atemzug und jedem Schritt fühle ich mich lebendiger, und ich bin bereit, neue Abenteuer zu erleben. Der Flug hat mir nicht nur neue Horizonte eröffnet, sondern auch den Mut geschenkt, meine Ängste weiter zu überwinden.





Unsere Reise beim Miss Germany Wettbewerb: Mehr als nur Schönheit

Wir hatten die Ehre, als Teilnehmerinnen beim Miss Germany Wettbewerb anzutreten. Unsere Aufmerksamkeit wurde geweckt, als das Team von Miss Germany auf Instagram unsere Beiträge likte und kommentierte. Besonders beeindruckend war, als Larissa mir erzählte, dass der Wettbewerb seit 2019 nicht mehr auf Schönheitsideale fokussiert ist. Stattdessen geht es darum, Frauen mit inspirierenden Missionen und wichtigen Anliegen eine Stimme zu geben.

Ohne lange zu überlegen, was passieren würde, wenn eine von uns – oder sogar wir beide – weiterkommen, entschieden wir uns, die Chance zu ergreifen und uns zu bewerben. Unsere Vision: ein Sprachrohr für Inklusion zu sein und auf NF2 (Neurofibromatose Typ 2) aufmerksam zu machen. Wir sahen darin eine Chance, unsere Herzensangelegenheiten in den Vordergrund zu rücken.

Als wir tatsächlich eine Runde weiterkamen, wurde uns bewusst, dass wir damit unsere Komfortzone verlassen würden. Es folgten zahlreiche Video-Einreichungen, intensiver Austausch mit anderen inspirierenden Frauen, die ebenfalls große Ziele und Missionen verfolgten. Besonders aufregend war das Casting in Hamburg, bei dem wir vor einer beeindruckenden Kulisse viele spannende Challenges meistern mussten. Live-Interviews und das Präsentieren unserer Mission vor laufender Kamera gehörten ebenfalls dazu.

Greta auf dem roten Teppich: Für Inklusion und NF2

Im Mai 2022 hatten wir die Gelegenheit, gemeinsam mit RTL im Rahmen der Inklusionswoche zusammenzuarbeiten. Dass die Woche mit einer Einladung auf den roten Teppich enden würde, war bis zum Schluss ein gut gehütetes Geheimnis von unseren Ansprechpartnern. Nachdem mich eine langjährige Freundin stundenlang gestylt und emotional auf diesen besonderen Abend vorbereitet hatte, machte ich mich auf den Weg ins Residenzkino in Köln.

Dort angekommen, war ich völlig überwältigt. So viele bekannte Gesichter von Instagram, darunter berühmte Schauspieler, Gebärdensprachdozenten und zahlreiche weitere Persönlichkeiten, die sich für Inklusion einsetzen. 
Die Atmosphäre war beeindruckend und doch so unbekannt: Alle waren festlich gekleidet, die Kameras klickten ununterbrochen und die ganze Veranstaltung strahlte vor Glanz. Es war ein unvergesslicher Moment und ein wunderbarer Abschluss dieser besonderen Zusammenarbeit.